Peter Riecke
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Den Gotha-Gutschein zu etablieren ist seit dem Jahr 2020 ein wichtiges Projekt des Gothaer Gewerbevereins. Jetzt konnte der Verein einen weiteren Erfolg auf diesem Weg vermelden. Im Foyer der Kreissparkasse in der Lutherstraße der Kreisstadt kamen die Sparkassen-Vorstände Jörg Krieglstein und Peter Rüsseler, die Abteilungsdirektoren Annette Zanger und Claudia Hemmling sowie Andreas Dötsch und Darya Inochentsy vom Gewerbeverein und Stefan Seeling als Vertreter der Kultourstadt Gotha GmbH zusammen. Symbolisch mit einem Briefumschlag, der drei Gutscheine im Wert von 10 Euro enthielt, wurden vom Gewerbeverein 4800 Gutscheine im Wert von 48.000 Euro an das regionale Geldinstitut übergeben.
Die Kreissparkasse wird ab Mai jedem fest angestellten Mitarbeiter, auch jenen in Teilzeit, monatlich drei dieser Gutscheine schenken. Das passt zu einer regional verwurzelten Bank, meint sinngemäß Vorstandsvorsitzender Jörg Krieglstein. „Mit dem Gotha-Gutschein wollen wir uns bei den Mitarbeitenden für ihr tolles Engagement bedanken“, so Krieglstein.
Vorstand und Personalrat sahen sich verschiedene Modelle an und entschieden sich bewusst für diesen Gutschein. Ein Anlass, sich näher über die Aktivitäten des Gewerbevereins zu informieren, sei die Auszeichnung des Vorsitzenden mit der Myconius-Medaille gewesen, berichtet er. Auch auf diesem Wege sei man an die Chancen, die sich durch den Gutschein ergeben, erinnert worden.
Das Geld bleibt in der Region
Der Gotha-Gutschein beruht auf einer gesetzlichen Regelung, die es Arbeitgebern erlaubt, ihren Mitarbeitern monatlich bis zu 50 Euro in Form von Sachwerten zu schenken. Diese Ausgabe dient der Mitarbeiter-Bindung und kann als Betriebsausgabe steuermindernd geltend gemacht werden. Zugleich muss der Arbeitnehmer das Geschenk nicht als Vorteil an Geldes statt versteuern.
So erlaubt der Gutschein, Geld in der Region zu behalten, das sonst als Steuer anteilig an Land, Bund und EU abfließen würde. Außerdem fördert er die regionale Wirtschaft, denn auch wenn es inzwischen rund 120 Akzeptanz-Stellen gibt, so sind sie doch alle im Landkreis Gotha. Der Gutschein gilt als Sachzuwendung. 48.000 Euro warteten nun darauf, in diesem Jahr bei regionalen Anbietern im Handel, in Kultur und Dienstleistungen umgesetzt zu werden, unterstrich sinngemäß Mario Greiner, Fachreferent externe Kommunikation der Sparkasse anlässlich der Übergabe.
Der Gotha-Gutschein eignet sich auch als privates Geschenk. Er ist attraktiv gestaltet und man kann damit seine Verbundenheit mit der Region zum Ausdruck bringen.
Gutschein ist größtes Projekt des Gewerbevereins
Der Gotha-Gutschein startete am 16. Oktober 2020 mitten in der Zeit der Pandemie-Bestimmungen, die das öffentliche Leben stark einschränkten. Er begann mit 11-Euro-Gutscheinen, da damals der Gesetzgeber nur maximal 44 Euro monatlich anerkannte. Inzwischen sind das im Höchstfall 50 Euro, so dass sich eine Stückelung über zehn Euro als zweckmäßig erwies.
Inzwischen sind über 28.200 Gutscheine verkauft, die gut 298.000 Euro repräsentieren. 13.900 Gutscheine wurden eingelöst. Damit ist der Gutschein am Geldvolumen gemessen das größte Projekt des Gewerbevereins. Die Scheine gelten drei Jahre und können auch kombiniert eingelöst werden. Es gibt zehn Verkaufsstellen in Gotha, Waltershausen und Bad Tabarz, auch können sie online bestellt werden. Zu den Verkaufsstellen der Scheine zählt auch das Gotha-adelt-Geschäft am unteren Hauptmarkt.
Umsatz sollte mindestens zehn Euro betragen
Der Gutschein kann auch für Führungen, Konzerte, Ausstellungen und viele andere Angebote der Kultourstadt-GmbH eingesetzt werden. Der Umsatz sollte wenigstens zehn Euro betragen, da eine Barauszahlung des Restes nicht möglich ist. Damit ist auch die Kultourstadt-GmbH ein wesentlicher Unterstützer der Idee. Das City-Management der Stadt Gotha, der Gewerbeverein und die Kultourstadt sind die drei Säulen der Initiative. Anlässlich der Übergabe vertrat letztere deshalb Stefan Seelig.
„Die Wirtschaft kann nur gedeihen, wenn die Menschen vor Ort miteinander arbeiten“. Mit diesem Zitat des einstigen bundesdeutschen Wirtschaftsministers Franz Müntefering (SPD) fasste Gewerbevereinsvorsitzender Andreas Dötsch noch einmal die Idee zusammen.