6. November 2019

Ein guter Draht zum Citymanagement…

Seit 2012 gibt es den Gewerbe­verein, seit 2018 sind Sie Vor­sitzender. Sind Sie bisher zu­frieden?

Ich bin froh, dass wir nicht auf­gegeben haben. Ich erinnere mich noch immer an eine Ver­sammlung, zu der der damalige Vorsitzende Maik Schulz eingeladen hatte. Sie stand unter dem Titel „Ist der Gewerbeverein schon am Ende?“ — wohl auch, weil Anfangs nicht so viel von uns zu hören war. Doch wir sind dran geblieben, und es hat sich einiges entwickelt.

Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?

Alle Aktivitäten sind nötig. Wir haben 2014 einen Preis für be­sonders innovative Unterneh­men ausgelobt. 2015 konnten wir Frau Kollmar gewinnen, dem Preis den Namen ihres ver­storbenen Gatten zu geben. As­trid Kollmar gehört zur Jury und überreicht gemeinsam mit ihren Söhnen den Preis. In diesem Jahr haben wir die Tradition des Löff­ler-Preises aufleben lassen. Er wird an in der betrieblichen Pra­xis engagierte Lehrlinge verge­ben. Mit den Preisverleihungen schaffen wir den Höhepunkt unserer Jahresempfänge, die tra­ditionell im Oktober sind. Es gibt darüber hinaus Vorträge zu Themen, die viele Gewerbetrei­bende in ihrem Alltag betreffen. Jüngst zum Beispiel zu neuen, verbindlich vorgeschriebenen Kassensystemen, zur Datenschutz-Grundverordnung. Den Fachleuten kann man Fragen stellen. Wir haben außer dem Händlerstammtische. Mithilfe der Stadtwerke und des Vorstandsmitgliedes Mario Röhreich gibt es das Portal „made-in- gotha.de“, dort tragen sich Ge­schäfte unentgeltlich ein.

Ist das eine Art Adressver­zeichnis?

Das wäre uns ein wenig zu sim­pel. Es hat einen virtuellen Stadtrundgang integriert, der zurzeit verbessert wird und die Stadt Gotha sympathisch darstcllt. Zum Jahresempfang über­gab uns der SPD-Landtagsabge­ordnete eine hohe Spende dafür, ich sage danke!

 

Wie viel Mitglieder hat der Verein zurzeit und wo kom­men sie her?

Da ich mit der Aufnahme neuer Mitglieder rechne, möchte ich einfach rund sechzig sagen. Sie kommen aus vielen Branchen und sind unterschiedlicher Grö­ße – von einzelnen Selbstständi­gen, Händlern und Handwerks­betrieben bis zum Großbetrieb wie Schmitz-Cargobull, der uns wie auch die Oettinger-Brauerei bei der Gestaltung des Jahres­empfanges unterstützte. Das tat auch Blumcn-Heyn. Es sind Unternehmen aus der Stadt Go­tha und dem Landkreis. Je mehr Mitglieder wir haben, um so bes­ser können wir die gemeinsa­men Interessen der Gewerbe­
treibenden vertreten. Es gibt mehr verbindendes als Wettbe­werb und Konkurrenz. Wer den Blick auf die größeren Zusam­menhänge hat, dem wird das klar. Mit der Mitgliederzahl bin ich nicht zufrieden. Allein in der Innenstadt Gotha sind über 200 Gewerbe angemeldet. Alle könnten Mitglied im Gewerbeverein sein. Fünfzehn Euro im Monat beträgt der Beitrag. Be­sonders freue ich mich über die Mitgliedschaft der Mediengrup­pe Thüringen, in der ja auch ihre Zeitung erscheint.

Worauf will der Verein künftig mehr Einfluss nehmen?

Unsere erste Aufgabe ist Vernet­zung. Ein regelmäßiges Treffen
bei den Stadtwerken heißt sogar so: Netzwerktreffen. Selbstver­ständlich brauchen wir auch en­ge Verbindungen zur Politik. Wenn zum Beispiel Kreistags ­oder Stadtratsfraktionen oder Jugendverbände bei uns Mit­glied sind, begrüße ich das sehr, obwohl wir keine parteipoliti­schen Interessen verfolgen. Be­harrlichkeit zahlt sich aus! Jahr für Jahr haben wir uns einen Ci­tymanager für die Innenstadt ge­wünscht. Nun hat die Stadtver­waltung Elisabeth Kupfer mit der Aufgabe betraut. In den nächsten Tagen und Wochen werde ich Frau Kupfer heim Kennenlernen der Innenstadt-Unternehmen begleiten kön­nen. Die ersten Termine sind

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