Verkürzte Öffnungszeiten sind im Westthüringer Einzelhandel längst zur Normalität geworden. Wie die Gewerbevereine in Eisenach, Gotha und Bad Salzungen MDR THÜRINGEN auf Nachfrage mitteilten, sind Personalmangel, Umsatzrückgänge und gestiegene Kosten die Gründe. So sind in Eisenach 90 Prozent der Geschäfte nur noch von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Rest schließe schon um 17 Uhr, sagte der Vorsitzende des Eisenacher Gewerbevereins, Jo West. In Bad Salzungen führten viele Händler den Angaben nach wieder eine Mittagspause ein. Aus Gotha hieß es, Geschäfte informierten immer häufiger mit Aushängen an den Ladentüren über geänderte Öffnungszeiten. Die Situation sei politisch verursacht, so der Chef des Gothaer Gewerbevereins, Andreas Dötsch. Er forderte Änderungen beim Bürgergeld. Es sei bequemer, zu Hause zu bleiben, als in einem Geschäft zu verkaufen. Noch schlimmer als der Einzelhandel sei in Gotha die Gastronomie vom Personalmangel betroffen. Das führe auch dort zu kürzeren Öffnungszeiten und weniger Service. Jahrelang bemühten sich die Gewerbevereine um einheitliche Öffnungszeiten in den Städten. Dieses Ziel sei nun in weite Ferne gerückt, hieß es von allen drei Vereinen. Ideen, die Innenstädte wiederzubeleben, gebe es. Aber auch Events würden immer teurer und müssten bezahlt werden, hieß es.