13. September 2014

Geld für Parkschilder in Gotha sogar aus Paraguay

Gotha. Ein schon jetzt erstaunliches Ergebnis von 1305,00 Euro ist bisher beim Gewerbeverein Gotha zugunsten des Haushaltes der Kreisstadt eingegangen. Der Zweck der Zuwendungen ist, die Stadt bei den Kosten für das zeitlich beschränkte kostenfreie Parken am oberen Hauptmarkt zu entlasten.

Diese Parkmöglichkeit wurde auf vielfachen Wunsch und gemäß einem Antrag der Mehrheitsfraktion aus SPD und Bündnis 90/Die Grünen des Stadtrates der vergangenen Legislaturperiode geschaffen.

Zwar bleibt Parken auf den Inseln auf dem Hauptmarkt weiterhin verboten, da denkmalpflegerische Überlegungen dem entgegen standen. Aber an den Seiten wurden 20 Plätze für je eine Stunde geschaffen.

Ziel ist, den Einkauf in der Gothaer Innenstadt zu begünstigen. Die Idee ging von der 2013 gegründeten Interessengemeinschaft lebendige Innenstadt und der Fachgruppe Innenstadt des Gewerbevereins aus. Dort verspricht man sich vielfältige Effekte. Neben jenen Markthändlern, die an den Markttagen den Neumarkt füllen, könnte für weitere der Hauptmarkt attraktiv werden, da der Einkauf nur wenige Schritte zum Auto getragen werden braucht.

Kostenloses Parken nur für eine Stunde

Jene Händler und Dienstleister, die vom Hauptmarkt aus gut zu erreichen sind, könnten ebenfalls mehr Kunden gewinnen. Außerdem würde die historische Innenstadt häufiger entdeckt.

Die kostenfreie Parkzeit ist auf eine Stunde begrenzt, um möglichst vielen die Chance auf einen bequemen Einkauf in der Innenstadt zu geben. Nach Beobachtungen unserer Zeitung kontrolliert das Ordnungsamt häufig die Parkscheiben. Das kostenfreie Parkplatzangebot, zu dem auch Plätze in der Jüdenstraße zählen, wird gut genutzt, aber es sind fast nie alle Plätze belegt. Der befürchtete Parkplatz-Suchverkehr blieb bisher aus.

Die Kosten für die Beschilderung waren im Haushalt der Stadt Gotha nicht vorgesehen. Sie betragen 2500 Euro. Daher kam aus der Stadtverwaltung die Anregung an die Händlerschaft, sich daran zu beteiligen.

Obwohl die Bankverbindung nur auf der Internet-Homepage des Gewerbevereins Gotha und in sozialen Netzwerken bekannt gegeben wurde und es mit dem Café Rosenau an der Westseite des oberen Hauptmarkt nur eine Stelle gibt, wo Marco Rothals Vorstandsmitglied des Gewerbevereins Kostenbeiträge auch in bar entgegen nimmt, ist bereits mehr als die Hälfte der Kosten erbracht worden. Anfang Oktober soll das Geld offiziell an die Stadtverwaltung übergeben werden.

Andreas Dötsch vom Gewerbeverein, der regelmäßig die Liste der Spender aktualisiert , zeigt sich schon jetzt begeistert vom Engagement der Gothaer für diese Sache. Sozialdemokraten, Linke, Christdemokraten und Piraten stellten ebenso wie Händler auch jenseits der Innenstadt Deckungsbeiträge bereit. Darunter auch die Firma Saller Bau, die 500 Euro gab. Mit dem Ehepaar Büchner gaben sogar ehemalige Gothaer, die jetzt in Paraguay leben. Auch die Reservistenkameradschaft Friedenstein beteiligte sich.

Wenn es gelingen würde, die Stadtkasse um den Gesamtbetrag zu entlasten, könnte wohl kaum ein deutlicheres Zeichen für bürgerschaftlichen Zusammenhalt in Gothagesetzt werden, ist Dötsch überzeugt. Dokumentiert sieht er dieses solidarische Denken schon jetzt.

Peter Riecke 13.09.14
Allgemein, Gewerbeverein