25. April 2012

Händlerring in Gotha löst sich auf

Zwei Jahre nach der Gründung traten die Amtsträger zurück und fanden keine Nachfolger. Die Altstadt-Belebung bleibt Thema. 2000 Euro aus der Vereinskasse sollen dem Freundeskreis Schlossmuseum zugute kommen.

Gotha . Zu ihrer letzten Jahreshauptversammlung haben sich 14 der aktuell 26 Mitglieder des im Juni 2010 gegründeten Händlerring-Vereins in Franxs‘ Modecafé am Hauptmarkt getroffen. Damit hatten die anwesenden Mitglieder das Quorum für die Beschlussfähigkeit bereits übertroffen. Nach einer kurzen Begrüßung und dem Rechenschaftsbericht der Optikermeisterin Gudrun Schatz ging es in der Diskussion um die Fortsetzung der Arbeit des Vereins. Dabei zeigte sich, dass Schatzmeister Gerrit Jeron , Schriftführer Guido Baumbach und Pressesprecher Matthias Goldfuß sich nicht mehr erneut für ein Amt an der Vereinsspitze zur Verfügung stellen wollten.

Kein anderes der anwesenden Mitglieder wollte für die offen werdenden Aufgaben kandidieren. Deshalb stand die Auflösung des Vereins im Raum. Der Händlerring Gotha hatte sich bisher Hand in Hand mit der städtischen Kultourstadt GmbH um die Belebung der Altstadt bemüht. Dazu zählten die Beteiligung an Festen, der Versuch, über Rubbel-Parkscheine für Kunden Vergünstigungen beim Innenstadt-Parken anzubieten und ein Forum zur Zukunft des Weihnachtsmarktes sowie regelmäßige Händlerstammtische, an denen auch viele Nicht-Mitglieder teilnahmen.

Man entschied sich mit klarem Votum für letzteres. Einige signalisierten ihr Interesse, innerhalb des Gewerbevereins in einem Arbeitskreis Innenstadt mitzuarbeiten. Der Auflösung des Händlerrings zum 30. Juni dieses Jahres musste die Entlastung des Vorstandes vorausgehen. Einstimmig wurde sie beschlossen. Gerrit Jeron hatte über Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen und Ausgaben berichtet. Dazu hatten unter anderem ein Abonnement unserer Zeitung gehört.

Kassenprüfer Nick Denner bestätigte anschließend Sparsamkeit und satzungsgemäße Verwendung der Gelder. Letztlich war noch ein Betrag von deutlich über 2000 Euro übrig. Schon in der zur Gründung gegebenen Satzung war festgeschrieben, solche Mittel auch für gemeinnützige Zwecke zur Verfügung zu stellen. In der Runde betonten einige Mitglieder, sie wollten keine Rückzahlung eines anteiligen kleinen Betrages sondern das Geld lieber eingesetzt sehen, etwas Bleibendes für die Innenstadt zu hinterlassen.

Darauf schlug Nick Denner die Seite 41 des vom Bauhistoriker Udo Hopf verfassten Buches zum 444. Jahrestag der Grundsteinlegung des Gothaer Rathauses auf. Dort ist ein vergoldetes Kupferrelief von 1748 abgebildet. Es zeigt Gothardus und war Vorlage für das erste Stadtwappen Gothas . Das Original zierte einst die Südseite des Rathauses am Hauptmarkt. Es gehört heute zur Sammlung Schloss Friedensstein. Schon der Buchautor wünschte sich eine vergoldete Abformung am angestammten Platz. Die Mitglieder des Händlerringes zeigten sich von der Idee angetan und stimmten mit nur einer Enthaltung dafür, dem Freundeskreis Schlossmuseum Schloss Friedenstein Gotha e.V. den Betrag zweckgebunden zu spenden.

Peter Riecke 25.04.12

 

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