Mit großer Verwunderung habe ich vorgestern als Unternehmer und Gewerbevereinsvorsitzender die Pressemitteilung der FWG/ Piraten gelesen.
[A] Man weiß sehr wohl, ich hatte einst meine Bedenken, was das Altstadt-Forum betrifft. Zum jetzigen Zeitpunkt und nach Lesen der PM muss ich sagen,
das Altstadt-Forum in seiner aktuellen Größe, hat keinerlei valide Sogwirkung auf den Textil-Einzelhandel in der Innenstadt, wie behauptete.
Alle „Wackelkandidaten“ rund um Textil auf dem Neumarkt, sind wirtschafts- oder pandemiebedingt geschlossen.
Man bedenke, eine Woche nach Fachmarkteröffnung, kam der erste Lockdown.
Es gibt meines Erachtens keine validen Belege, dass das Altstadt-Forum auf den Textil-Einzelhandel negativen Einfluss genommen hat.
In der jetzigen Zeit so laut zu schreien „Wir haben keine Klamotten mehr in der City“ ist, verzeihe mir den pragmatischen Ausdruck, absolut dämlich.
Vielmehr müssten wir aktuell Werbung für die Möglichkeiten zum lokalen Shopping, als für subjektive Defizite machen. Innenstädte 2022 haben ganz andere Probleme.
Wir brauchen kreatives Unternehmertum, eine helfende Hand von Land und Kommune, ein Miteinander zwischen Gartenstraße und Innenstadt und keine Buschfeuer, was inszeniert wird, um Gründe für wirtschaftliche Entscheidungen und Pandemie, erfinden. Mit den Kollegen im AltstadtForum gibt es stets einen guten Austausch und ein Miteinander.
Die zitierte PM finde ich sehr enttäuschend, alle Mutmaßungen rund um den „textilen Neumarkt“ sind unwahr…
Eine Stellungnahme zur Planung Oststraße bleibt hiervon unberührt.
Andreas Dötsch
Ergänzung:
Die Behauptung, die einstigen Modegeschäfte rund um den Neumarkt haben aufgrund einer Sogwirkung des AltStadtForums geschlossen, sind Mutmaßungen!
Die dm-Drogerie hat die Innenstadt verlassen, eine Nachvermietung ist, aufgrund der bestehenden Mietvertrags innerhalb des Kaufhaus Moses durch die Drogeriekette, nicht möglich.
Mayers Markenschuh betreibt (Stand 23.03. 2022) weiterhin eine Filiale in der Altstadt, genauso wie NKD.
Seit dem 26. Januar 2022 befindet sie sich die Kette Orsay in der Insolvenz in Eigenverwaltung und schließt mindestens 79 Filialen, wie im Februar öffentlich wurde. Über 200 Beschäftigte sollen entlassen werden. Auch diese Entscheidung ist nicht auf das Altstadt-Forum zurückzuführen.
Die vorhergehende PM hier:
Pläne für größeres Nahversorgungszentrum an Gothas Oststraße (PM der Stadtratsfraktion FWG/Piraten)
Am 17.3.2022 wird der Gothaer Stadtrat über die Zulässigkeit dieses Projekts entscheiden. Die Fraktion Freie Wähler Gotha / Piraten fordert alle Fraktionen auf, geschlossen gegen diese Planung zu stimmen.
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Um das Projekt der Investorengruppe Saller realisieren zu können, muss der jetzt noch existente Aldi-Markt abgerissen werden. Er wurde erst vor 20 Jahren errichtet und ist keineswegs baufällig. Die Argumentation des Investors: Das Gebäude entspreche nicht den geforderten Klimaschutzzielen. Wir meinen, dass diese leicht mit Investitionen am bestehenden Gebäude erreicht werden können. Ein Abriss ist nicht nötig, sondern schädlich und alles andere als nachhaltig.
[A] Auch wird vom Investor behauptet, die geplante Mischung der Einzelhandelsgeschäfte würde sich nicht auf die Ladenstruktur der Innenstadt und anderer, bereits bestehender Geschäfte auswirken. Wir halten diese Darstellung für falsch und beschönigend. Die Sallergruppe hatte auch das Altstadtforum an der Gartenstraße geplant. Schon damals wurde betont, dass dieses Verkaufszentrum die Geschäfte in der Innenstadt aufwerten würde. Das Gegenteil ist der Fall. Der Drogeriemarkt ist aus dem Kaufhaus Moses ausgezogen, die Flächen stehen seitdem leer. Die Bekleidungsgeschäfte rund um den Neumarkt schließen und werden nicht wieder neu eröffnet.
Wir halten die diesbezügliche Argumentation der Sallergruppe für vorsätzliche Täuschung der Bürger, der Stadtverwaltung und des Oberbürgermeisters.
Um die Nahversorgung in Gotha Ost abzusichern, sollten an dieser Stelle folgende Geschäfte angesiedelt werden: Zwei Lebensmittelläden, beispielsweise. Aldi und oder eine andere Kette aus dem Discounter-Sektor. Dazu einen Drogeriemarkt und ein Getränkemarkt. Unter keinen Umständen dürfen dort Textilgeschäfte oder eine Zoologische Handlung entstehen. Die in Gotha hat bereits überdurchschnittlich viel Verkaufsfläche im Vergleich zum Bundesdurchschnitt bei durchschnittlich geringerem Einkommen. Die bestehende Gebäudestruktur ist zu erhalten und durch Ergänzungsbauten sinnvoll zu verbinden und dadurch nutzbar zu machen.
Die Fraktion Freie Wähler Gotha / Piraten erwartet, dass die Stadtverwaltung die wirklichen Bedürfnisse der Bürger berücksichtigt und sich nicht den Investorenforderungen unterwirft.