23. November 2023

Stellungnahme des Gewerbevereins Gotha e.V. zur Umsatzsteuererhöhung in der Gastronomie

Der Gewerbeverein Gotha e.V. nimmt mit Bedauern Stellung zur Entscheidung der Bundesregierung, ab dem 01.01.2024 die Umsatzsteuer auf Restaurant- und Verpflegungsleistungen in der Gastronomie wieder auf 19 Prozent anzuheben. Diese Maßnahme stellt aus Sicht der Branche einen herben Rückschlag dar, insbesondere vor dem Hintergrund der pandemiebedingten Herausforderungen, denen sich die Gastronomie in den vergangenen Jahren gegenübersah.

Die Senkung der Steuersätze im Juli 2020 von 19 auf 7 Prozent war ein wichtiger Schritt, um die Gastronomie während der schweren Zeit der Corona-Pandemie zu unterstützen. Diese Maßnahme trug maßgeblich dazu bei, die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abzumildern und Arbeitsplätze in der Branche zu sichern.

Die erneute Anhebung der Umsatzsteuer auf 19 Prozent wird die Gastronomie nun vor neue und erhebliche Herausforderungen stellen. Die damit einhergehenden höheren Kosten werden zwangsläufig auf die Preise für Speisen und Getränke abgewälzt werden müssen. Dieser Anstieg könnte zu einem Rückgang der Nachfrage führen, insbesondere bei preisbewussten Verbrauchern, die bereits unter den wirtschaftlichen Unsicherheiten der letzten Jahre leiden.

Viele unserer Mitglieder aus der Gastronomiebranche befürchten daher, dass die Umsatzsteuererhöhung eine regelrechte Pleitewelle auslösen könnte. Schon jetzt leiden viele Restaurants und Cafés unter den gravierenden Folgen der Pandemie. Die gestiegenen Kosten für Energie, Lebensmittel und Personal haben die ohnehin schon begrenzten Gewinnmargen vieler Betriebe erheblich geschmälert.

Die Auswirkungen der Umsatzsteuererhöhung auf die Gastronomiebranche sind schwer abzuschätzen. Es besteht die berechtigte Sorge, dass die erhöhten Kosten zu einer weiteren Verschiebung des Konsumverhaltens führen könnten. Unsere Kunden könnten vermehrt dazu neigen, zu Hause zu essen oder sich auf kostengünstigere Alternativen wie Fast Food oder Lieferdienste zu beschränken.

Die Bundesregierung muss dringend die Belange der Gastronomiebranche berücksichtigen und alternative Lösungen in Betracht ziehen, um die negativen Auswirkungen der Umsatzsteuererhöhung zu mildern. Nur durch gemeinsame Anstrengungen können wir sicherstellen, dass die Gastronomie als wichtiger Wirtschaftszweig auch weiterhin ihre vitalisierende Rolle in unserer Gesellschaft spielen kann.

Die Gastronomie ist und bleibt ein entscheidender Motor für die Transformation und Belebung der Innenstädte. In Anbetracht der vielfältigen Herausforderungen, denen Innenstädte gegenüberstehen, ist es von größter Bedeutung, die Gastronomie als treibende Kraft für eine positive Entwicklung und die Attraktivität unserer Innenstädte zu erkennen und zu fördern.

Andreas Dötsch
Vorstandsvorsitzender, Gewerbeverein Gotha e.V.

Allgemein, Gewerbeverein